1972 - 1972
(Foto: Erstes Gemälde im Stil Lovis Corinth)
Kurt Arentz verbringt viele Jahre damit, unzählige Ausstellungen und Künstlerateliers zu besuchen und ist, wenn auch nur als Betrachter, völlig der Kunst verfallen. Bei einem Besuch im Atelier von Werner Peiner ruft er ein wenig wehmütig aus: „Oh, malen müsste man können“ woraufhin Peiner abschätzig meint: „Wenn sie malen könnten, dann hätten wir ja niemanden mehr, dem wir unsere Kunst verkaufen könnten.“
Diese Aussage wurmt den schon fast Vierzigjährigen so sehr, dass er sich schnurstracks in den nächsten Künstlerbedarfsladen begibt und dort in einem Großeinkauf Farbe, Pinsel, Leinwände und alle anderen nötigen Utensilien erwirbt um noch am gleichen selbst zu malen. Volker G. Probst bezeichnet was nun passiert als „eruptive[s] Hervorbrechen künstlerischer Schaffenskraft“. Es entstehen Werke in den verschiedensten Stilrichtungen, er macht sein Wohnzimmer zum Atelier, besucht Volkshochschulkurse und hat nur noch Gedanken für seine Kunst.
Seine Malerei ist vom Experiment geprägt, er kämpft damit, seinen eigenen Stil zu finden.
Als er in der Volkshochschule einen Kurs im plastischen Gestalten bei Ernemann Sander (*1925) belegt, ist er angekommen: Es ist als hätte er zeitlebens nichts anderes gemacht, so leicht geht im der erste Stier von der Hand.